BOULANGERIE
BEETHOVEN X YOUNG COMPOSERS
PROGRAM
Ludwig van Beethoven, Piano trio op. 70 No. 1 „Ghost”
András Gelléri, Straße (2017/18)
Guest: András Gelléri
András Gelléri
Der Ungarische Komponist und Pianist András Gelléri wurde 1993 in Budapest geboren. Als Komponist ist er bereits seit 2000 tätig. Seine Hochschulstudien hat er an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest bei Judit Varga und Péter Tornyai sowie in Jerusalem bei Yinam Leef absolviert. Außerdem nahm er an internationalen Meisterkursen von Francesco Filidei, Franck Bedrossian, Johannes Maria Staud, Helmut Lachenmann, Kaija Saariaho, Philippe Leroux, Yann Robin, Marc Sabat, Krysztof Penderecki, David Lang, Hans Thomalla und Marta Ptaszynska teil.
Seine Werke wurden europaweit in zahlreichen Konzertsälen, u.a. im Konzerthaus, dem Mozarthaus und dem Ehrbarsaal in Wien, dem Casa da Musica Porto, dem Israel Konservatorium Tel Aviv und dem Elma Hall in Israel, dem Zuiderstrandtheater Den Haag, der Balassi Institut in Stuttgart, dem October Hall des Central European University (CEU), dem FUGA Budapest Zentrum für Architektur, im MÜPA Palast der Künste, dem Sir Georg Solti Saal der Franz-Liszt-Musikakademie sowie dem Institut für Musikwissenschaft in Budapest gespielt.
Zwecks Aufführung seiner Werke kooperiert András Gelléri mit renommierten Ensembles für neue Musik wie dem Boulanger Trio (Berlin), Trio Catch (Hamburg), Meitar Ensemble (Tel Aviv), Ensemble Academy (Den Haag) und dem Ensemble Fractales (Brüssel).
Der junge Komponist ist Preisträger vieler internationaler Kompositionswettbewerbe. Er hat den Grand Prix des 2. „Anton Matasovsky“ Kompositionswettbewerbs in Wien, 2016 gewonnen. 2017 wurde er in Israel als Komponist in Residence eingeladen, seine Kompositionen im Rahmen des Ungarisch-Israelischen „Reconnections“ Projekts aufzuführen. 2019 wurde er mit dem „Creative Art Prize“ für Klavier Improvisation in Ungarn ausgezeichnet. Mit seinem Klaviertrio „Straße“ wurde er 2018/19 Preisträger des Kompositionswettbewerbs der Alban Berg Stiftung (Jury: Boulanger Trio, Beat Furrer und Johannes Maria Staud).
Straße
In dem Stück könne man den musikalischen Vorgang dem Zug durch eine lange Straße, i.a. mit der Meisterung einer vorbestimmten Strecke gleichsetzen. Man gehe über denselben Weg von dem einen Endpunkt bis hin zu dem Anderen unter ständig wechselndem Straßenbild. Die Welt um herum ändere sich nach und nach, anderer-seits bleibe der Lauf an sich stets permanent und geradlinig. Schließlich gelange man an dem Endpunkt, dort lasse man sich an den belaufenen Weg zurückdenken und eine Folge schließen über die Fragen, wohin sei man angekommen und worum.
Es gehe im musikalischen Prozess ähnlich vor. Es gebe kein direkter Schnitt zwi-schen Elementen von verschiedener Charakter (virtuose, dramatisch, lyrisch, singend), die Umformung der unterschiedlichen Texturen ineinander gehe immer organisch vor. Dieser Prozess sollte dann bis hin zu dem extrem leidenschaftlichen Höhepunkt führen, um am Ende die Ausgangsmotiven und Bewegungsformen in unter-schiedlichem Sinne aufgefasst als Geräusche aus der Ferne wiederzuerkennen.
Die Komposition wurde in 2017/18 hauptsächlich in Jerusalem geschrieben, sie ist dem Boulanger Trio gewidmet.
András Gelléri