Konzert Fulda Schlosstheater • 13. Mai 2018

BOULANGERIE
MIT PĒTERIS VASKS 
PROGRAMM 

Pēteris Vasks, Episodi e canto perpetuo
Olivier Messiaen, Quatuor pour la fin du temps
mit Sebastian Manz, Klarinette
Gast: Pēteris Vasks
Veranstaltet von der Stadt Fulda

Pēteris Vasks

Peteris Vasks wurde als Sohn eines Pfarrers geboren. Er studierte an der Musikakademie in Riga zunächst Geige, danach bis 1970 Kontrabass bei Vitautas Sereikaan an der Litauischen Musikakademie in Vilnius. Von 1973 bis 1978 studierte er an der Lettischen Musikhochschule in Riga Komposition bei Valentin Utkin.

Vasks war von 1963 bis 1974 Ensemblemitglied verschiedener Sinfonie- und Kammerorchester, beispielsweise von 1966 bis 1969 beim Philharmonischen Orchester von Litauen, von 1969 bis 1970 beim Philharmonischen Kammerorchester von Lettland und von 1971 bis 1974 beim Lettischen Rundfunk- und Fernsehorchester. 1996 wurde er zum „Main Composer“ des Stockholmer Festivals für neue Musik ernannt und mit dem Herder-Musikpreis der Alfred Toepfer Stiftung ausgezeichnet.

Für seine Kompositionen erhielt er bislang dreimal den „Großen Musikpreis Lettlands“, 1993 für „Litene“, 1998 für das Violinkonzert „Fernes Licht“ und 2000 für seine 2. Sinfonie. Seit 1994 ist Vasks Ehrenmitglied der Lettischen Akademie der Wissenschaften. Von der 1771 von König Gustav III. in Stockholm gegründeten Königlich Schwedischen Musik-Akademie wurde er 2001 aufgenommen.

Der als freischaffender Komponist in Riga lebende Vasks zählt heutzutage zu den bekanntesten Komponisten aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Mit seiner Musik möchte er seinem Land, seinem Volk, das extrem unter der Sowjetherrschaft zu leiden hatte, eine Stimme verleihen – dementsprechend expressiv, direkt, bewusst ungekünstelt ist seine Tonkunst.

Sebastian Manz

Sebastian Manz-ClarinetPhoto: Marco Borggreve
© Marco Borggreve

Sebastian Manz, internationaler Solist, Kammermusiker und Solo-Klarinettist des SWR Symphonieorchesters, feierte seinen großen Durchbruch 2008 beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München. Dort erhielt er den 1. Preis in der Kategorie Klarinette, der seit 40 Jahren nicht mehr in dieser Rubrik vergeben worden war, sowie den begehrten Publikumspreis und weitere Sonderpreise. Zuvor gewann er mit seinem Klavierpartner Martin Klett den Deutschen Musikwettbewerb. Seitdem erhielt er dreimal den ECHO KLASSIK für herausragende CD-Einspielungen sowie den begehrten Emerging Artist Award in New York. Für sein 2019 erschienenes Album A Bernstein Story erhielt er im Oktober 2020 den OPUS KLASSIK in der Kategorie „Klassik ohne Grenzen“.
Neben solistischen Engagements in Deutschland (u.a. mit dem Göttinger Symphonie Orchester, dem Bochumer Symphonie Orchester, dem Hessischen Staatsorchester Wiesbaden und den Nürnberger Symphonikern) ist er in der Saison 2020/2021 sowohl in Japan mit dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra als auch mit der Chamber Music Society of Lincoln Center in New York, USA, unterwegs. Im Rahmen einer bei Berlin Classics neu erschienenen Aufnahme des Klarinettenkonzertes von Aaron Copland wird er zudem mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn und Chefdirigent Case Scaglione auf Tour gehen. Mit Kammermusikpartnern wie Robert Neumann, Felix Klieser, Martin Klett und Sebastian Studnitzky, ebenso mit Ensembles wie dem Boulanger Trio, dem Danish String Quartet und dem Armida Quartett, ist Sebastian Manz gern gesehener Gast auf den renommierten Podien, u.a. in der Elbphilharmonie Hamburg, sowie im Rahmen diverser Festivals wie dem Heidelberger Frühling, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Musiksommer Ostfriesland und dem Fränkischen Musiksommer zu hören. Im Frühjahr 2021 ist er zum Winterfestival der Chamber Music Society of Lincoln Center in New York eingeladen.
Seine Begeisterung für das Arrangieren und Komponieren stellt Sebastian Manz regelmäßig in Konzerten sowie innerhalb seiner mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Diskografie unter Beweis. Die im August 2019 erschienene CD A Bernstein Story (Berlin Classics), die er zusammen mit dem Jazzmusiker Sebastian Studnitzky einspielte, enthält Arrangements sowie Eigenkompositionen der Musiker und begeistert sowohl die Klassik- als auch die Jazzmusik-Szene. Als „ein brodelndes Labor mit musikalisch hochinspirierenden Experimenten“ bezeichnete der Mannheimer Morgen das Album und bescheinigte „grenzenloses Hörvergnügen“. Im Mai 2020 ist die CD Father Copland mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn unter Case Scaglione bei Berlin Classics erschienen; ebenfalls bei Berlin Classics wurde das neue Album mit den Klarinettenkonzerten von Carl Nielsen und Magnus Lindberg Anfang September 2020 veröffentlicht, welches begeisterte Kritiken erhielt. Hier steht Marcus Lindberg selbst für sein Konzert am Dirigentenpult.
Als Enkel des russischen Geigers Boris Goldstein findet der 1986 in Hannover geborene Sohn zweier Pianisten seine musikalischen Wurzeln im deutsch-russischen Elternhaus. Mit sechs Jahren sang Sebastian Manz im Knabenchor, lernte zunächst das Klavierspiel, konzentrierte sich aber bald auf die Klarinette. Seit er Benny Goodmans Aufnahme des Es-Dur-Konzerts von Carl Maria von Weber zum ersten Mal hörte, hegt er die Faszination für das Instrument. Keine Geringeren als Sabine Meyer und Rainer Wehle zählen zu seinen wichtigsten Lehrern und Förderern.

10/2020

Sonntag, 13. Mai 2018, 17 Uhr

Fulda, Stadtschloss